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Arbeiten

Arbeiten
Foto: Christian Schnur Photography

Die italienische Küche in der Schweiz

Zur Geschichte der italienischen Küche und der Italienerinnen und Italiener in der Schweiz

Die Präsenz und Beliebtheit der italienischen Küche wird heute direkt auf die in die Schweiz eingewanderten Italienerinnen und Italiener zurückgeführt. Aus dieser traditionellen Sichtweise brachten die Migrantinnen und Migranten die italienische Küche in die Schweiz, welche die einheimische Bevölkerung zunehmend zu schätzen lernte. Es herrscht zudem die romantisierende Vorstellung vor, dass Schweizerinnen und Schweizer durch ihre Italien-Ferienaufenthalte die italienische Küche kennengelernt haben und die italienischen Arbeitskräfte, welche in die Schweiz einwanderten, durch das so gestiegene Bedürfnis nach italienischer Küche vermehrt italienische Ristoranti eröffneten.

In Retrospektive wird dabei oft vergessen, dass in den 1950er- und 1960er-Jahren die italienischen Migrantinnen und Migranten im öffentlichen Diskurs als kulturelle Bedrohung wahrgenommen wurden und speziell ihre Ernährungsgewohnheiten als integrationshemmend bezeichnet wurden. Wie konnten sich nun Pizza, Pasta und Ristoranti trotz dieser vorherrschenden ablehnenden Haltung gegenüber der italienischen Migrationsbevölkerung in der Schweiz durchsetzen?

Meine Studie untersucht erstmals die Geschichte der italienischen Küche in der Schweiz und zeigt am Beispiel der Kulinarik die Dynamik interkultureller Begegnungen auf.

 

Öffentliche Vorträge

Historisches Museum Bern. 29. Januar ab 18.00: https://www.museen-bern.ch/de/ausstellungen/event-details/migrationsspuren-auf-dem-speisezettel-die-italienische-kueche-in-der-schweiz/

Museum Rosenegg Kreuzlingen. 4. Oktober 2016, Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms „Ricordi e Stima“ Fotografie und Oral History zur Italienischen Migration mit Kreuzlinger Beitrag.

 

Publikationen

Die italienische Küche in der Schweiz. Wahrnehmung – Vermarktung – Etablierung, Zürich 2017.

„Hier sind wir in der Schweiz, wir essen Rösti und keine Vögel und Katzen.“ Migration von italienischen Arbeitskräften und der italienischen Küche in die Schweiz der Nachkriegszeit, in: Geschichtsfreund, Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Bd. 167, 2014, S. 53–69.

Die italienische Küche in der Schweiz der Nachkriegszeit, in: Beer, Matthias (Hg.), Über den Tellerrand geschaut. Migration und Ernährung in historischer Perspektive (18.-20. Jahrhundert), Essen 2014, S. 205–219.

Zusammen mit Locher, Alexandra, Nydegger, Jolanda (Hg.): Bilder und Zerrbilder Italiens, Zürich, Berlin 2010.

„Buon appetito Svizzera!“ Per una storia della cucina e gastronomia italiana in Svizzera nel dopoguerra. (Onlinepublikation, die im Rahmen des Projekts „150 anni Unità d’Italia“ von der schweizerischen Botschaft in Rom entstanden ist.)

Migrationsspuren auf dem Speisezettel. Die Akkulturation der italienischen Küche in der Schweiz, in: Hunger und Hörpfel, Werdenberger Jahrbuch 2008, Buchs 2008, S. 27–35.